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DMV – Entlastung für die Ehrenamtler?

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Viel Schwung gab es, als der Deutsche Marketing-Verband DMV sich neu aufstellte, sich eine neue Satzung gab, einen neuen Vorstand wählte, Matthias Glotz dafür gewinnen konnte, weiter die Geschäftsführung zu übernehmen und schließlich sogar einen neuen Präsidenten fand.
Die Gründe für das geplante Ausscheiden von Matthias Glotz sind nicht bekannt.
So darf spekuliert werden.

Das grundlegende Dilemma, auch beim DMV, ist dagegen verbandstypisch. Es gibt Geschäftsführer, aber das Sagen haben die Präsidenten bzw. die Vorstände. Die Präsidien und Vorstände wiederum sind für einen begrenzten Zeitraum gewählt, also (im besten Falle) hochdotierte Manager, die voll im Berufsleben stehen und ihre Verbandsverpflichtungen ehrenamtlich übernehmen. Nach der (meist euphorischen) Startphase holt die Realität diese Profis ein.
Eine aktive Verbandsführung kostet Zeit. Viel Zeit. Prioritäten müssen gesetzt werden, und welche Prioritäten diejenigen setzen, die beruflich voll engagiert sind, ist abzusehen.
So ist es kein Wunder, wenn Verbände so werden, wie sie sind. Branchen-Verwalter, Service-Dienstleister, im besten Fall auch PR-Veranstalter.

Wie wäre es also, die Gelegenheit zu nutzen und über die Aufgaben eines Verbandes nachzudenken? Ihn als Marketing-Instrument für die Branche zu etablieren, als Impulsgeber, als Innovator, als aktiven Zukunftsgestalter?
„Der gesuchte Kandidat soll Motivator, Visionär und Ideengeber sein – kein Verwalter, sondern ein unternehmerisch geprägter „Macher“…“ so die Ausschreibung des DMV. Das lässt hoffen.
Aber darf er das auch?

Ein Geschäftsführer, der im Sinne eines Vorstandes eigenverantwortlich handelt und an diesem Handeln gemessen wird, würde eine neue Aufgabenverteilung erfordern.
Die ehrenamtlichen Vorstände und Präsidien würden für die Rahmenbedingungen zuständig sein, vergleichbar mit den Aufsichtsräten großer Industrie-Unternehmen.
Die gewählten (ehrenamtlichen) Vertreter der Mitglieder würden direkten Einfluss abgeben, aber viel Zeit für ihre eigentlichen beruflichen Aufgaben gewinnen.
Und die Verbände?
Nun – sie würden so effizient organisiert sein wie erfolgreiche Industrie-Unternehmen.
Und das könnte uns alle weiter bringen.

 

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