Der kritische Blick: Nutzen wir die Chance?
Die Wuppertaler schienen zufrieden.
Mit der Illumination des Engelsgarten, der überdimensionalen Engelsskulptur,
die etwas von oben herab auf die Besucher blickt, der spektakulären Projektion
auf eine zerklüfteten Opernhaus-Fassade, einer Flugblatt-Aktion,
die „Revolutionär*innen (!) von gestern und heute“ zu Vereinigung aufruft und
einem Eröffnungsprogramm in dem altehrwürdigen Wuppertaler Opernhaus,
dass die Disziplin vergangener Epochen auf das Sinfonieorchester,
eindrucksvolle Chor- und Schauspiel-Einlagen und auch auf die spartanische
Dekoration übertrug. Drei Plakate, deren grüner Hintergrund sich zum Schluss
und zum Höhepunkt der Veranstaltung, der Einspielung der „Internationale“, rot einfärbte.
Was will man mehr?
Engels also zurück in Wuppertal.
Und ein Hauch von Revolution klang in diesem Zusammenhang auch an.
Zumindest aber die Mahnung, aus dem Gestern für das Heute zu lernen.
Von der industriellen Revolution zu aktuellen Transformation in
Wirtschaft und Gesellschaft.
Inwiefern Engels heute damit einverstanden wäre, von den Wuppertalern
(die ihn einst vertrieben haben) vereinnahmt zu werden, sei dahingestellt.
Für die Wuppertaler stellt sich dagegen die Frage, ob sich die über
100 Veranstaltungen mehr dem Personenkult verschrieben haben oder
dem Ansehen der Geburtsstadt WUPPERTAL.
Seht her, WUPPERTAL – bewegt was!
Der Start zumindest scheint geglückt:
Westdeutsche Zeitung WZ vom 17.02.20
> Opernhaus wird zum Lichtkunstwerk
> Friedrich Engels leuchtet im Garten und auf der Bühne
> Wuppertal feiert Engels ein ganzes Jahr lang
Zumindest die Lokalpresse feiert das Ereignis gebührend, umfassend und stark bebildert.
Auch das dürfte schon als Erfolg gewertet werden.
Weitere Informationen:
► Vok Dams ATELIERHAUS: FACEBOOK
Möchten Sie mehr wissen?
► ATELIERHAUS ARTCOLLECTION: ArtShop
► Newsletter: Anmeldung
___________________________________________________________________________
lieber VOK DAMS,
ja, das ist ein großes theater, das jetzt um engels in wuppertal gemacht wird. vor 15 jahren habe ich mit dem künstlerkollegen brindlart auf empfehlung vo frau dr. fehlemann ( von der heydt – museum) den MARX – ENGELS – RAUM im art hotel wuppertal gestaltet. viele chinesen, zum teil ganze gruppen, sind nach wuppertal (ehemalige engels – fabrik) gereist, um sich diesen raum anzuschauen. das hotel ist jetzt geschlossen. ob es den raum noch gibt, weiss ich nicht, aber ich habe 14 schöne fotos, je
30 x 45 cm, die man noch ausstellen könnte – im VOK DAMS ATELIERHAUS ?
schöne grüße, eberhard kranemann
Lieber Herr Kranemann,
ich habe zu dem Personenkult um Engels ein etwas differenziertes Verhältnis.
Deshalb werde ich mich mit unserem ATELIERHAUS auch nicht in die bereits geplanten über 100 Veranstaltungen einbinden lassen.
Ihre Arbeiten in dem art hotel zeigen aber wieder, welches Potential WUPPERTAL hat bzw. hatte.
Dieses Potential müsste stärker kommuniziert werden.
Daran arbeiten wir.
Beste Grüße
Vok Dams.
Hallo Herr Dams, das wohlwollende Pressecho ist natürlich schön, ein zufriedenes Publikum auch. Trotzdem kommen wir mit einem linken Nostalgieabend zu Ehren von Friedrich Engels nicht weiter, um wichtige Zukunftsfragen für Stadt und Land zu klären.
Ich würde mich daher freuen, wenn Sie am Ball bleiben und zu den Fragen des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin einen diskursiven Rahmen bieten.
Wir als Kuratoren haben eine Veranstaltungsreihe geplant. „Engels neu denken“ ist das Motto und wir hoffen hier auf wichtige Impulse für zukunftsfähiges Denken und Machen (mit der politischen Ökonomie im Gepäck).
Beste Grüße
Rainer Lucas (Kurator Engels2020)
Lieber Herr Lucas,
danke für Ihre freundliche Mail.
Ich bleibe gern „am Ball“ – also am Thema, wie man dieses grandiose Programm ENGELS 2020 für WUPPERTAL nutzen kann.
Es würde aus meiner Sicht schon helfen, wenn man sich auf eine zentrale Aussage einigen könnte, auf die alle 100 ENGELS-Veranstaltungen einzahlen.
„WUPPERTAL – bewegt was!“ war ein spontaner Lösungsansatz, der von Herrn Dr. Beutelmann nach unserer Marketing-Club-Diskussion.
Ich habe den Vorschlag an Herrn Bang weitergeleitet, der mit Ihnen darüber sprechen wollte.
In meinem NotizBlog finden Sie die Idee bereits mit einem Gestaltungsvorschlag unter:
http://vokdamsatelierhaus.de/engels-2020-wir-denken-weiter/
Vielleicht ein Ansatz?
Denken wir also nicht nur Engels neu,
sondern vielleicht auch die Kommunikation zum Thema WUPPERTAL.
Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Ihnen.
Viele Grüße aus WUPPERTAL,
der Engels-Stadt mit der Schwebebahn
Vok Dams.