„Ich war verliebt in diese Stadt“, so der Titel einer Ausstellung im Berliner Amerika Haus,
in dem Bilder des berühmte Fotografen Will Mc Bride aus dem Nachkriegs-Berlin von 1956
bis 1963 präsentiert werden. Eine einmalige Dokumentation mit Bildern von Menschen,
die (ungefragt fotografiert) das Bild der Stadt in dieser Zeit prägten.
Zitiert wird der Künstler mit den Worten “Berlin wurde in dieser Zeit wahrlich wieder jung.
Es stand tatsächlich wieder an einem neuen Anfang“.
Assoziationen zum aktuellen Berlin-Hype sind erlaubt.
Gleichzeitig präsentieren die Deichtorhallen in Hamburg einen Querschnitt durch 100 Jahre
Leica Fotografie unter dem Titel „AUGEN AUF!“.
„Augen auf“ möchte man auch den Verantwortlichen zurufen, die zwei Euro extra verlangen,
wenn man in der Ausstellung mit dem Smartphone fotografieren will oder gar als Journalist,
der nur mit „vorab erteilter schriftlicher Genehmigung“ zu „kommerziellen Zwecken“
fotografieren darf.
Nur konsequent ist da das durch den Sicherheitsdienst mündlich ausgesprochene
absolute Fotografier-Verbot im Eingangsbereich mit der Begründung
“weil wir dem nicht zustimmen, dass Sie uns fotografieren“!
Dazu passt ein Bericht des SPIEGEL (43/2014), der in einem Beitrag von Georg Dietz
den Widerspruch in der aktuellen Gesetzgebung aufgreift und die „künstlerische
Straßenfotografie“ im Spannungsfeld von Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht
bedroht sieht. Von der Pressefreiheit ganz zu schweigen.
Wie dem auch sei: Durch die Erfindung der LEICA wurden die letzten 100 Jahre
nicht nur in einmaliger Form dokumentiert, auch die Fotografie als Medium
der künstlerischen Darstellung wurde endgültig etabliert und einem breiten Publikum
zugänglich.
Und nicht zuletzt: Die Traditionsmarke LEICA bekommt ihre Bedeutung zurück.
Sie wird mit Inhalten belebt, durch Storys emotionalisiert und einem breite Publikum
präsentiert. Marketing vom Feinsten.
(Fotos: VD – iPhone. Kommt jetzt eine Epoche der Handy-Fotografie?)
Weitere Informationen:
► DER SPIEGEL 43/2014 Beitrag von Georg Dietz „künstlerische Straßenfotografie“
► www.facebook.com/vokdamsatelierhaus
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