Manche Dinge können aufregen – oder anregen!
So der Neue Döppersberg. Nichts ist fertig, aber ein Name muss her. Ganz schnell
und von möglichst allen Bürgern viele Vorschläge. Natürlich ohne
Stadtentwicklungskonzept, ohne strategische Vorgaben und ohne formulierte Zielsetzung.
Der „Schwarze Peter“ bleibt dann bei den Politikern und dem Ältestenrat,
die nach „Gefühl und Wellenschlag“ (z.B. Häufigkeit der Nennung, Assoziationskraft,
Prägnanz, Quartiersbezug und so weiter) eine Auswahl treffen sollen.
Anregung genug, für einen ausführlichen Kommentar in der nächsten
ATELIERHAUS-Kolumne:
„Die Stadtzeitung“ Wuppertal, November 2017.
Die Printausgabe ab 4. November 2017 an über 300 Auslegestellen in Wuppertal.
Übrigens – einen Vorschlag hätten wir noch:
„Wuppertal – Himmelsreich-Platz“.
Denn des Bürgers Wille ist sein „Himmelreich“ – oder?
WUPPERTAL, die Erlebnisstadt* mit der Schwebebahn.
*Erlebnis:
„Neuer Döppersberg“
Weitere Informationen:
Vok Dams ATELIERHAUS Facebook
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Der Platz sollte einen englischen Namen bekommen, weil Wuppertal mit der Fertigstellung
dieses Platzes endgültig Metropolstatus erhält. Der Platz ist sozusagen der Ritterschlag für die schöne Stadt.
Namensvorschlag: QUICK 72
Der Name soll zum einen daran erinnern, dass Wuppertal 72 Jahre nach Kriegsende
diesen Platz erhält. Also schon mit Höchstgeschwindigkeit. Außerdem ist Quick ein Hinweis auf die Schnelligkeit der Verkehrsanbindungen – der Bahnhof wird umbenannt in QUICK-Station. Der Busterminal wird umbenannt in QUICK-Point.
Denkbar wäre auch, den Platz statt QUICK 72 ganz einfach, kurz, knapp, rasant,
QUICK-PLACE zu nennen. Der Platz, wo man den schnellen Atem der Metropole spürt,
ohne atemlos zu werden.
Was soll man sagen?
Bei den von uns allen gewählten Personen, die eigentlich unsere Stadt regieren und
repräsentieren sollen, erwartet man eigentlich Kompetenz und Souveränität
in Sachen „Zukunftsentscheidungen“.
Was wir bekommen, ist – siehe neuer Döppersberg – an vielen Stellen eher das Gegenteil.
Das er neu entsteht, auch in diesen Dimensionen, ist gut!
Das man mutige Architektur wagt wie am anfangs sogenannten „Investoren-Kubus“, ist auch gut.
Davon gibt’s hier ohnehin zu wenig.
Das man aber in den Details aufhört zu denken und das Feld allen anderen überlässt,
zeigt, siehe oben, Unsicherheit und Unfähigkeit.
Die unsägliche Mauergestaltung, der Fototapete eines griechischen Restaurants entlehnt,
die nach wie vor unsäglichen Billig-Alu-Fenster-Türen im klassizistischen Bahnhofsbau,
die geplante Grünanlage davor – die Reihe ließe sich lange fortsetzen.
Und jetzt die Namensgebung – wenn einem Bauherren nicht einmal dazu etwas überzeugendes einfällt,
dann sitzen da wohl die falschen Leute am falschen Platz…
Viele Grüße, Wolf Birke.
Ob dieses Vorhaben mit der geschmacklosen Riesenmauer, dem Primark-Giganten,
der vom Tal her jeden Blick auf den historischen Bahnhof blockiert und der m.E.
unvermeidlichen Ausblutung der Innenstadt „Bürgers Wille“ ist, wage ich, s e h r zu
bezweifeln – erst recht gilt das für den Begriff „Himmelreich“.
Der Platz sollte schlicht und einfach „Döppersberg“ heißen, damit dieser Begriff nicht
auch noch verschwindet.
Beste Grüße,
Till Söling