Künstlergespräch im Vok Dams ATELIERHAUS:
Interessant, spannend, aufschlussreich, inspirierend und
„neugierig auf eine Fortsetzung“ sind dann auch die Kommentare in unserem Gästebuch.
Eine interessante Anregung…
… wir denken weiter!
Prof. Diemut Schilling: „Fotografieren wir uns zu Tode?“
Foto: Rupert Warren
Foto-Künstler und Designer Wolfgang Schreier (r.) mit
Referentin Prof. Diemut Schilling und Gastgeber Vok Dams
Interessant, spannend, aufschlussreich, inspirierend, so die Kommentare der Teilnehmer.
Und in der Tat: Es war eine Zeitreise durch die Entstehung und Entwicklung der
Fotografie mit einem klaren Hinweis auf ihre wachsende Bedeutung und ihre
Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung.
So erkannte schon der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan 1967,
dass die (Massen-)Medien unseren Alltag prägen, dass das Medium nicht nur
Botschaft (Message) ist sondern auch Auswirkungen auf die Entwicklung
der Menschen hat (Massage).
Entscheidend so McLuhan, sei es herauszufinden, wie jedes Medium in
spezifischer Weise die menschliche Wahrnehmung und das Denken beeinflusst.
So wie vor über 100 Jahren die Erfindung der Leica die Reportagefotografie erst möglich
machte, so revolutioniert die Fotografie mit dem Smartphone in Verbindung mit den
sozialen Medien heute das Kommunikationsverhalten der Gesellschaft.
Nie zuvor in der Geschichte der Fotografie stand eine täglich wachsende private
Bilderflut in den sozialen Medien in derart scharfem Kontrast zu immer rigideren
Einschränkungen ihrer Veröffentlichung.
„Hat die implementierte Zensur (der sozialen Medien) darüber hinaus vielleicht doch
eine Wirkung auf die Selbstwahrnehmung einer Gesellschaft, die sich ja auch in ihren
Bildern wiedererkennt und immer wieder neu definiert?“ fragt die Referentin und
weiter „welche Rolle übernimmt die Fotografie heute, wo doch im Instagram-Reigen
der Algorithmen Dokumentarisches mit Fiktion zunehmend verschwimmt?“
Bestandsaufnahme: Der Versuch einer Antwort…
Das Thema wird uns mehr und mehr begleiten, so das Resümee der Referentin im
Vok Dams ATELIERHAUS zu ihrem Vortrag.
Eine lebendige Veranstaltung, die eine spannende Entwicklung aufzeigt,
nachdenklich macht und Hinweise auf den Umgang mit den (aSozialen-)Medien und
der wachsenden Bilderflut gibt.
„Neugierig auf eine Fortsetzung“ ist dann auch ein Kommentar in unserem Gästebuch.
Eine interessante Anregung…
… wir denken weiter!
Weitere Informationen:
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Lieber Herr Dams,
meinen Sie wirklich „Massage“?
Beste Grüße
Andreas Schäfer
Lieber Herr Schäfer,
der Hintergrund ist sicher bekannt:
Ursprünglich 1967 erschienen wirkt »The Medium is the Massage« heute noch
jung und provozierend.
Der Titel geht auf einen Druckfehler zurück: Ein Setzer
hatte aus dem beabsichtigten »Message« das Wort »Massage« gemacht.
McLuhan fand das großartig.
Denn sein berühmter Slogan »Das Medium ist die Botschaft« war ein
Klischee geworden. Jetzt bot sich die Gelegenheit, ihn ironisch zu brechen und
mit neuem Sinn zu versehen. Die grafische Gestaltung betont McLuhans zentrales
Argument, dass jedes Medium die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit auf seine
Weise »massiert«, also beeinflusst.
Damit wurde aus dem ursprünglichen »The Medium is the Message« der neue Titel »The Medium is the Massage«.
Auf unsere heutige Situation bezogen:
Schauen Sie eine halbe Stunde RTL, dann wissen Sie sicher was gemeint ist.
Oder auch Facebook ist sicher ein gutes Beispiel.
Wir sollten wachsam bleiben.
Beste Grüße
Vok Dams
… also, wenn ich so eine Wahl habe, ziehe ich doch eine Massage vor ;-)…
Viele Grüße
Anne-Kathrin Reif
Liebe Frau Dr. Reif,
danke für Ihre Nachricht und viel Spaß bei der Massage. 😉
Eine halbe Stunde RTL oder eine Stunde Facebook reichen sicher …
Herzliche Grüße
Vok Dams.
PS.:
Der Hintergrund ist sicher bekannt:
Ursprünglich 1967 erschienen wirkt »The Medium is the Massage« heute noch
jung und provozierend.
Der Titel geht auf einen Druckfehler zurück: Ein Setzer
hatte aus dem beabsichtigten »Message« das Wort »Massage« gemacht.
McLuhan fand das großartig.
Denn sein berühmter Slogan »Das Medium ist die Botschaft« war ein
Klischee geworden. Jetzt bot sich die Gelegenheit, ihn ironisch zu brechen und
mit neuem Sinn zu versehen. Die grafische Gestaltung betont McLuhans zentrales
Argument, dass jedes Medium die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit auf seine
Weise »massiert«, also beeinflusst.
Damit wurde aus dem ursprünglichen »The Medium is the Message« der neue Titel »The Medium is the Massage«.