Man muss auch mal NEIN sagen können. NEIN zum Bürgerentscheid, der die BUGA in WUPPERTAL stoppen soll.
Der Stadtrat hat sich zwar schon mit großer Mehrheit für eine Bewerbung entschieden und der Oberbürgermeister sowie die großen Parteien, SPD, CDU, DIE GRÜNEN und die FDP empfehlen mit NEIN zu stimmen. Mit dem Ziel das Bürgerbegehren abzuwehren und damit die Bewerbung der Stadt Wuppertal zu einer Bundesgartenschau (BUGA) im Jahre 2031 zu ermöglichen.
Die Wahlunterlagen, die jetzt allen Wahlberechtigten ins Haus flattern, irritieren aber alle, die sich mit dem Thema noch nicht intensiv befasst haben.
„Da wird man ja bekloppt, wenn man die „Abstimmungsbenachrichtigung für (bzw. gegen!) den Bürgerentscheid“ bekommt“, melden so auch Adressaten.
Mit Recht. Ein 12-Seitiger „Beipackzettel“ bietet zwar eine Menge Informationen, aber Laien nicht unbedingt den Durchblick.
Deshalb hier noch einmal in Kurzfassung: Eine Chance für WUPPERTAL! Wer eine Bundesgartenschau in WUPPERTAL ermöglichen will, muss gegen den Bürgerentscheid – also mit NEIN stimmen!
Nichts erregt die Wuppertaler derzeit mehr als die Bundesgartenschau, kurz BUGA genannt, die im Jahre 2031 in Wuppertal durchgeführt werden soll. Die Vorteile für die Stadtentwicklung, die Wertschöpfung, sowie Naturschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit liegen auf der Hand.
Drei Oberbürgermeister, haben das Projekt vorbereitet und befürwortet, der Stadtrat hat sich mit großer Mehrheit nach Vorlage einer Machbarkeitsstudie für eine Bewerbung ausgesprochen und prominente Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung machen sich für das Projekt stark.
Dennoch gibt es offenbar Informations- und Diskussionsbedarf. Skeptiker haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und verlangen in einem Bürgerentscheid die Ablehnung des Projektes.
Wie konnte es dazu kommen fragen wir uns. Positive Presseberichte, offizielle Stellungnahmen und viele Einzelaktionen haben es offenbar nicht geschafft, die Bürger im Vorfeld von den Vorteilen einer „BUGA 31“ für Wuppertal und die Region zu überzeugen.
So fällt der Blick zwangsläufig auf den Verein der „Freunde und Förderer der Bundesgartenschau Wuppertal 2031“, kurz „BUGA 2031 WUPPERTAL FÖRDERVEREIN“ genannt.
Ein wohlwollender Freundeskreis, der zusieht wie sich die Dinge entwickeln oder ein aktiver Förderer, der als innovativer Treiber und Ideengeber das Projekt zum Erfolg führt?
Wer ist Ansprechpartner für was, wer koordiniert die Vorbereitung und die Kommunikation, wer informiert und motiviert die Wuppertaler Bürger gegen den Bürgerentscheid und damit für die BUGA 2031 in Wuppertal zu stimmen?
DIE STADTZEITUNG WUPPERTAL hat Holger Bramsiepe, den 1. Vorsitzenden des Fördervereins BUGA 2031 gefragt.
Die Antworten lesen Sie in diesem Beitrag, einem Interview mit Peter Pionke. Das hilft uns weiter und schafft Klarheit. Dennoch sollten wir das Thema BUGA 2031noch stärker auf die Gesamtentwicklung Wuppertals in den nächsten 10 Jahren fokussieren.
Mit einem Leitbild für Wuppertal, der Stadt als Marke und einer Kommunikation, die national und international Aufmerksamkeit erregt. Die BUGA 2031 bietet uns diese einmalige Chance, wenn wir gegen den Bürgerentscheid und damit für die BUGA in Wuppertal stimmen.
Gebetsmühlenartig erklären prominente Wuppertalerinnen und Wuppertaler, wie wichtig die BUGA 2031 für die Außendarstellung, das Selbstbewusstsein, die Wirtschaft und den Tourismus in der Bergischen Metropole wäre. Allen voran der Marketing-Experte und Wuppertal Botschafter Vok Dams, der wie immer mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält.
Die Stadt Wuppertal sieht den „BUGA-Prozeß“ nach einer Ratssitzung, in der einem Bürgerentscheid über Bewerbung für die BUGA 2031 am 29. Mai zugestimmt wurde, „als Gewächshaus für Ideen“.
Welche Ideen könnten das denn sein? Haben die BUGA-Befürworter aus den Fehlern der Initiative für die geplanten Seilbahn zu Uni, die durch einen Volksentscheid ausgebremst wurde, gelernt?
Wir haben darüber mit dem Marketing- und Kommunikations-Experten Vok Dams gesprochen.
DS: Die Wuppertalerinnen uns Wuppertaler stimmen am 29. Mai über das geplante Leuchtturm-Projekt BUGA 2031 ab. Welche Gedanken gehen Ihnen in dem Zusammenhang druch den Kopf?
Vok Dams: „Das Thema BUGA treibt mich wirklich gerade wieder um. Im Netz kursiert die seltsame Fragestellung der Umfrage: Man muss mit NEIN stimmen, wenn man für die BUGA ist? Das ist schon perfide – ähnlich des Titels ‚BUGA – so nicht!’“
Man kann es nicht oft genug wiederholen: „Die BUGA ist eine große Chance für Wuppertal“, wie die Wuppertaler Rundschau in Ihrer Ausgabe vom 19. März titelte.
Sie zitierte damit Rostocks BUGA-Chef Oliver Fudickar, einen Wuppertaler, der die BUGA 2025 in Rostock verantwortet.
In dem begleitenden Kommentar fragt dann auch Chefredakteur Roderich Trapp: „Bisher haben sich die organisierten BUGA-Befürworter viel zu sehr darauf verlassen, dass die BUGA-Verhinderer die notwendigen Stimmen für einen Bürgerentscheid nicht zusammenbekommen. Das muss anders werden (…). Wir reden immerhin über nicht mehr und nicht weniger, als eine historische Stadtentwicklungs-Chance, die plötzlich am seidenen Faden hängt.“
Das scheinen auch die BUGA-Befürworter inzwischen erkannt zu haben. So finden wir am 17. März 2022 immerhin eine Pressemeldung der Stadt Wuppertal, in der der BUGA-Prozess als „Gewächshaus für Ideen“ bezeichnet wird.
Ob das reicht, mit den zarten Pflänzchen eines Gewächshauses Mehrheiten für den Bürgerentscheid am 29. Mai 2022 zu gewinnen, wird sich zeigen.
Zumal sich die BUGA-Gegner einer manipulativen Kommunikation nicht nur in der Namensgebung, sondern auch in der Fragestellung bedienen. Man muss mit NEIN stimmen, wenn man für die BUGA ist. Das ist ähnlich perfide wie der Titel der Initiatoren-Gruppe „BUGA – so nicht“, der eine positive Einstellung zur BUGA impliziert, aber nicht ihre Verhinderung.
Ob es juristisch zulässig ist, auf der Basis einer derart missverständlichen Fragestellung abzustimmen, halte ich für fraglich. Aber vielleicht wird das im Zusammenhang mit den Wahl-Unterlagen noch überprüft?
Zitieren wir Roderich Trapp in der Westdeutschen Rundschau weiter: „Wird Wuppertal die Bundeshauptstadt des Mehltaus, die sich erfolgreich bis zur Unkenntlichkeit verzwergt? Oder werden wir eine selbstbewusste Zukunftsstadt, die mit einer nachhaltigen BUGA und dem kongenialen Partner Circular Valley beweist, dass ihre Bürger immer noch den Weitblick haben, der uns seinerzeit die Schwebebahn beschert hat?“
Besser kann man die Situation kaum zusammenfassen. Aber es wird darauf ankommen, auch diejenigen zu überzeugen, die sich bisher noch nicht für das Thema engagiert haben.
Letztlich geht es also auch um die „Kunst der Kommunikation“. Um die Fähigkeit Ideen breit zu streuen und mit den eindeutig besseren Argumenten Begeisterung zu wecken und zu überzeugen. Da ist bei den BUGA-Befürwortern noch reichlich Luft nach oben.
Merke: „Will man Menschen überzeugen, muss man Menschen begeistern!“
Ich verweise in diesem Zusammenhang gern auf frühere Beiträge in unserem NotizBlog, die unter dem Suchbegriff BUGA zu finden sind.
Beispiel: BUGA 2031: Bleibt WUPPERTAL das MUCKER-TAL?
So flattert es uns auf den Tisch – das Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität Wuppertal. Mit dem Hinweis, dass die geplante Jubiläumsfeier aus den bekannten Gründen vom 17. Februar auf den 26. August 2022 verlegt werden musste.
Aber, so Prof. Dr. Lambert T. Koch, langjähriger Rektor der Bergischen Universität in seinem Begleitschreiben, „möchten wir Ihnen – noch am Anfang des Jubiläumsjahres (…) wenigstens schon einmal eine „handgreifliche“ Einstimmung in das geben, was uns mit Blick auf unsere Vergangenheit und Zukunft als Universität bewegt“.
Und die „handgreifliche“ Einstimmung hat es in sich! Wird hier doch deutlich, wie strategisches Denken, politisches Handeln und die konsequente Umsetzung zu einer Entwicklung führen kann, die eine Regionen über Jahrzehnte hinweg geprägt hat und weiter prägen wird.
Besonders deutlich wird das in dem Beitrag von Ernst-Andreas Ziegler, der als Zeitzeuge das Engagement des Gründungsvaters der Bergischen Universität, Johannes Rau, beschreibt, der den Standort Wuppertal nicht nur ins Gespräch brachte, sondern auch politisch durchsetzen konnte.
Hier trifft man sie, die früheren Studenten, die Gratulanten und Förderer, in einem lebendigen und informativen Magazin, das dem Betrachter die Universität näherbringt, ihre Bedeutung für die Region und den Standort WUPPERTAL deutlich macht und Zugang zu wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Potential bietet.
Wie klein wirken heute die aktuellen Ideen und wie groß wirkt heute der breite Widerstand im Vergleich zu dieser Erfolgsgeschichte einer Bergischen Universität.
Bürgerbegehren, die eine Anbindung der Universität mit einer Seilbahn an die Innenstadt verhindern und eine Wuppertaler Bundesgartenschau im Jahre 2031 ablehnen.
Wo bleiben Fleiß, Kreativität, Innovationen und unternehmerischer Mut, die Ernst-Andreas Ziegler den Wuppertalern in seinem Beitrag über Johannes Rau zuschreibt?
Vielleicht kann die Bergische Universität Wuppertal eine Antwort darauf geben?
Vok Dams, Marketing-Experte, Wuppertal Botschafter und Galerist, ist ein Mann der klaren Worte! Der überzeugte Wuppertaler hält u.a. in seinem NOTIZ.BLOG und seiner Kolumne „Denkanstöße aus dem ATELIERHAUS“ mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Diesmal geht es um das viel diskutierte Thema „BUGA 2031“.
Die „BUGA-Gegner“, also die „Bedenkenträger und Miesmacher“ wie wir intern vermerkt hatten, haben ein Etappenziel erreicht. Das meldet zumindest die Westdeutsche Zeitung WZ in ihrer Ausgabe von heute. 11000 Unterschriften um ein Bürgerbegehren herbeizuführen, das eine Bundesgartenschau in Wuppertal im Jahre 2031 verhindern soll.
Doch es gibt Hoffnung: „Oberbürgermeister Uwe Schneidewind will in die Offensive gehen, um das Projekt auch im Falle eines Bürgerentscheids zu retten“, wie Redakteur Daniel Neukirchen in der WZ vermerkt.
Und in einem Vergleich wird auf das Beispiel Mannheim verwiesen. Hier gab es ebenfalls im Jahre 2013 einen Bürgerentscheid. Und die Bürger entschieden sich mit knapper Mehrheit für die Bundesgartenschau, die im Jahr 2023 eröffnet wird.
Zugegeben: Die BUGA-Gegner haben recht professionell Stimmung gegen das Projekt gemacht, während von den Befürwortern – trotz überschwänglich guter Presse – nicht allzu viel zu hören war. Das zumindest müsste sich ändern, wenn nach dem Bürgerbegehren die Wuppertaler Wähler zu entscheiden haben.
Auch hier ist sie gefragt: Die Kunst der Kommunikation!
„Was eine Stadt von starken Marken lernen kann“ – Sie erinnern sich? Das war der Titel der letzten großen Veranstaltung mit Prof. Langner vor „Corona“ zum Thema Stadt-Marketing. Ein Sonderformat des Marketing-Clubs Bergisch Land mit viel Prominenz, und es ging um die fehlenden „Faszinationspunkte“ bei über 100 Veranstaltungen zum Engelsjahr 2020.
In einem aufmerksamkeitsstarken Interview in der Online-Ausgabe der STADTZEITUNG Wuppertal bezieht Prof. Langner zur BUGA in Wuppertal Stellung. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Schumpeter School of Business and Economics der Bergischen Universität Wuppertal. Zitat: „Meines Erachtens bietet die BUGA eine einmalige Möglichkeit, Wuppertal als Stadt und in der überregionalen Wahrnehmung der Menschen weiterzuentwickeln. Die BUGA passt auch hervorragend zur Wuppertaler Positionierung als „Großstadt im Grünen“. Ich persönlich fände es sehr schade, wenn man diese Chance ungenutzt ließe.“
Wenn Sie das Thema Stadtentwicklung und BUGA 2031 in WUPPERTAL interessiert, sollten Sie das Interview lesen:
10 Jahre den Mangel verwalten oder in die Zukunft investieren?
Wenn ein sehr erfolgreicher Wuppertaler Unternehmer seiner Stadt ein derartiges Armutszeugnis ausstellt und mit einer halbseitigen Anzeige in der regionalen Westdeutschen Zeitung WZ am 15. Januar 2022 dieses Resümee zieht, könnte man den Glauben an die Stadt und die Zukunft des Standortes WUPPERTAL verlieren.
Zumal sich hier eine Allianz auftut, die mit einer Bürgerinitiative und den „Linken im Rat der Stadt“ mit vergleichbaren Argumenten versucht, die Öffentlichkeit zu verunsichern.
Bereits im November vergangenen Jahres haben wir in unserem NotizBlog in diesem Zusammenhang auf einen Denkfehler hingewiesen. Es geht nicht um den (fehlenden) Etat der Stadt. Es geht darum, Perspektiven aufzuzeigen und Zukunft zu ermöglichen.
Nicht zuletzt auch mit Hilfe der Wuppertaler Unternehmen, die bereit und in der Lage sind ihren Standort aufzuwerten und zu unterstützen.
Und wenn es aus der Sicht eines international erfolgreich operierenden Unternehmens bei Projekten dieser Größenordnung bei der Stadt um mangelndes Controlling und die fehlende Erfahrung mit der Projektführung geht, sei das nicht bestritten.
Eine gute Gelegenheit also für die Unternehmen, die sich damit auskennen, ihre Erfahrung in das Projekt einzubringen um als Projekt-Partner die Finanzierung, eine professionelle Planung und die Umsetzung sicher zu stellen.
Wie haben wir in unserem früheren NotizBlog-Beitrag ausgeführt:
„Gibt es nicht genug Beispiele, wie durch Initiative und Begeisterung Einzelner oder ganzer Gruppen Projekte realisiert und auch (teilweise privat) finanziert wurden? Gerade in Wuppertal: Junior Uni, Nordbahntrasse, Gaskessel, Skulpturenpark, Circular Valley, usw., usw,. Und nicht zuletzt: Auch der Wuppertaler Zoo wurde im Rahmen einer privaten Initiative gegründet, wie wir jetzt wissen.“
Diskussionen sind sinnvoll und notwendig. Das war bei dem Bau der Schwebebahn, der Renovierung der Historische Stadthalle und dem Neuen Döppersberg nicht anders.
Auch Städte wie Hamburg und Berlin wissen ein Lied davon zu singen. Entscheidend ist, dass Lösungen gesucht und Initiativen nicht im Keim erstickt werden.
Ob wir in den nächsten 10 Jahren den Mangel weiter verwalten oder aktiv in die Zukunft investieren wollen. Letztlich geht es darum, ob WUPPERTAL als Standort lebensfähig ist und eine Zukunft hat.
Die erste Blumenzwiebel für die BUGA 2031 ist noch einmal in Gedanken gepflanzt, da rücken die Kritiker schon mit der Planierraupe an. Mitglieder der Ratsfraktion „Die LINKE“ gehen dem Projekt unverblümt an die Wurzel. Dass es im Rat eine eindeutige, demokratische Mehrheit pro BUGA gibt, spielt für sie keine Rolle.